Noch immer ungeklärt: Kandidierte Herr B. legal auf einem Spitzenplatz der Limeshainer SPD-Liste?

Eine Melderegisterabfrage vom 14. Januar 2021 weist als Wohnort einen Altenstädter Ortsteil aus – das würde laut §32 der Hessischen Gemeindeordnung B.s Wählbarkeit ausschließen. Zur Wahl stellte er sich unter der Hainchener Adresse eines Familienmitglieds. Erste Nachfragen bei Wahlverantwortlichen ergaben noch kein zufrieden stellendes Ergebnis, weitere Anfragen laufen noch. Wenn sich herausstellt, dass Kandidaten falsche Angaben machen, kann das ernste Folgen haben: In einem ähnlich anmutenden Fall wurde der Abgeordnete Kemmerich in Thüringen von der Staatsanwaltschaft vor Gericht gebracht und verurteilt.

Petition: Neuer Übergabe-Termin am Montag, 1.3.

Nachdem der ursprüngliche Termin buchstäblich ins Wasser gefallen war, übergeben wir nun am Montag, den 1.3., die 2.115 Unterschriften der Unterstützer unserer Petition gegen die Erweiterung des Gewerbegebietes Limes. Den Pandemie-Umstände entsprechend verzichten wir auf eine größere Kundgebung; Abstand haltende Besucher vor dem Rathaus Hammersbach sind dennoch willkommen. Montag, 1.3., 14 Uhr, Rathaus Hammersbach

Presseerklärung der SPD Limeshain: So bitte nicht

Der Vorstand der Bürgerinitiative SchatzBoden weist die in der Pressemitteilung des Vorstandes der SPD Limeshain veröffentlichten Darstellungen als sachlich falsch und heuchlerisch zurück.

Der SPD-Vorstand vermengt in seiner Mitteilung eine Solidaritätsadresse an SPD-Bürgermeister Ludwig, der den Erhalt geschmackloser, möglicherweise strafrechtlich relevanter Postsendungen beklagt, mit persönlichen Vorwürfen an die Adresse der Vorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen in Limeshain, Heike Strohschnitter, und den BI-Pressesprecher Kim Sen-Gupta.

Es ist nichts Neues, dass einzelne SPD-Funktionäre im Bürgermeisterschafts-Wahlkampf versuchen, BI und Grüne pauschal zu diffamieren. Der heuchlerische Versuch aber, aus der berechtigten Kritik am Vorgehen der SPD-Kader im Zusammenhang mit dem umstrittenen Logistikpark vor den Toren Limeshains einen Zusammenhang mit realen Angriffen auf Kommunalpolitiker im Lande zu stricken, geht eindeutig zu weit,“, sagt BI-Schatzmeister Wilhelm Schott, „zumal der SPD-Vorstand regelmäßig jeden Beleg für seine Anwürfe vermissen lässt.“

Originaltexte jener beiden SPD-Vorstände, die nun ‚verbale Entgleisungen‘ der BI beklagen

BI-Vorstand Dr. Rainer Lehmann betont: „Alle unsere Faltblätter und Pressemitteilungen sind in Vorstand und Sprecherkreis der BI abgestimmt. Als ‚Angriffe‘ kritisierte Formulierungen wie ‚fehlgeleitet‘ oder ‚überfordert‘ im Zusammenhang mit ZWIGL-Vorständen sind grundsätzlich faktisch hinterlegt und nicht zurückzunehmen. Wir verwahren uns gegen jeden Vergleich mit Hasskommentaren in den Sozialen Medien.“

Pressesprecher Kim Sen-Gupta ergänzt: „Es lohnt sich, zur Kenntnis zu nehmen, dass zwei der vier als SPD-Vorstand unterzeichnenden Personen selbst im Mittelpunkt der Diskussion um den Tonfall der Auseinandersetzung stehen: Der stellvertretende SPD-Vorsteher Bäcker ist u.a. verantwortlich für den Skandalbeitrag um die angebliche Verseuchung landwirtschaftlicher Böden im Limeshainer SPD-Organ ‚Roter Rundblick‘. Und sein Vorstandskollege Wagner fällt wiederholt mit Beiträgen auf, in welchen er etwa ‚Grüne und BI‘ als ‚der körperlichen Arbeit sehr abgeneigt‘ und historische Bausubstanz mit hohem Aufwand erhaltende Neubürger als egoistische ‚Yuppie-Clique‘ in bedenklicher Wortwahl angreift.“

Ist Angriff eine wirksame Verteidigung? In seiner jüngsten ‚Presseerklärung‘ verbreitet der Vorstand der SPD Limeshain ein perfides Durcheinander aus Solidaritätsadresse und Verbalattacke

Stellungnahme ohne Stellungnahme

Wer nach stichhaltigen Begründungen für den Bau der gewaltigen Logistikhallen im Gewerbegebiet Limes sucht, wird auch in einer aktuellen ‚Stellungnahme‘ der den Zweckverbands-Vorstand tragenden Parteien zum BI-Faltblatt nicht fündig.

Dass in dieser Stellungnahme keines der sorgfältig belegten Argumente der BI gegen die umstrittene Erweiterung widerlegt wird, kann nicht überraschen: Verfügten die ZWIGL-Vorstände über vorzeigbare Begründungen für ihre entwicklungspolitische Irrfahrt, hätten sie sicher längst entsprechende Belege präsentiert. Auch verwundert es kaum, dass einige Ortsverbände den selbst bestellten Vorständen zur Seite springen.

Bedenkliches Strickmuster: Anschuldigen, ohne zu belegen

Immer wieder bedenklich muss aber das Strickmuster stimmen, mit dem die sorgfältig belegte und konkret untermauerte Kritik engagierter Bürger am oft fragwürdigen Schalten und Walten des Zweckverbands-Vorstands diffamiert wird. Selbst oberflächliche Leser stellen zwar schnell fest, dass solch wohlfeiles Wehklagen über angebliche ‚Herabwürdigungen‘, ‚Verdrehungen‘ und ‚Demagogie’ der Bürgerinitiative reichlich durchsichtige Ablenkungsmanöver sind. Dennoch bleibt festzustellen: Hier versuchen gewählte Volksvertreter, abweichende Meinungen und allzu berechtigte Kritik aus der Bürgerschaft mit unlauteren Mitteln zu unterdrücken.

Zweierlei Maß

Wie unverfroren hier mit zweierlei Maß gemessen wird, drängt sich angesichts der demonstrativen Untätigkeit auf, mit der etwa die Limeshainer SPD-Granden regelmäßige Ausfälligkeiten ihrer Kader gegen oppositionelle Politiker und gegen Mitglieder der BI zumindest in Kauf nimmt: SPD-Kassierer Wagner darf Mitglieder von Bündnis 90/die Grünen und BI-Mitglieder öffentlich als arbeitsscheu und ‚Yuppie-Clique’ bezeichnen und nahelegen, sie würden Steuern nicht zahlen. SPD-Fraktionschef Bäcker darf Unternehmen anschreiben und für ihre Unterstützung der Corona-Hilfsinitiative ‚Limeshain hilft‘ kritisieren. Grund: Die Hilfsinitiative wurde ja nicht von der SPD ins Leben gerufen, auch Grüne seien dort engagiert. Das geht gar nicht, findet Bäcker in seiner Mail, schließlich seien er selbst wie auch andere SPD-Kader Kunden des Unternehmens. Auch das vom selben Herrn Bäcker gemeinsam mit Fraktionsvize Wolfgang Schönfeld verantwortete Skandal-Flugblatt, in dem die Autoren im Namen der SPD Limeshain komplett wahrheitswidrig und zumindest gröbst fahrlässig die Reputation unserer Region und unserer Landwirte beschädigten, ist noch in schmerzhaft frischer Erinnerung.

Gern austeilen, ungern einstecken

Gab es angesichts solcher tatsächlicher Herabwürdigungen Andersenkender durch SPD-Funktionäre irgendeine ‚Stellungnahme’ der jetzt in Krokodilstränen ausgebrochenen Herrschaften? Im Gegenteil: In einem Leserbrief an den Hanauer Anzeiger entschuldigten sich die Flugblatt-Autoren nicht etwa für den angerichteten Schaden. Stattdessen beklagten sie, sie seien durch die Berichterstattung der Zeitung ‚unfair’ behandelt worden, lehnten jede Verantwortung ab. Schuld seien, wie so oft, die anderen. Wagner wie auch Bäcker dürfen weitermachen, was das Social-Media-Zeug hält.

Unter dem Strich

Bleibt festzustellen: Wer in Entgegnung auf sorgsam recherchierte Kritik engagierter BürgerInnen von ‚Politikerschelte’ spricht, dreht den gebetsmühlenartig wiederholten Vorwurf der Demagogie gründlich gegen sich selbst. Besonders dann, wenn man, vorsichtig formuliert, vor der eigenen Tür jedes Kehren unterlässt.

Interessantes Detail am Rande: In der eingangs erwähnten ‚Stellungnahme’ auf der Website der SPD Hammersbach nimmt der Ortsverband des ZWIGL-Vorstehers ebenso pauschal wie unrichtig die Unterstützung der ‚Kommunalpolitiker der Parteien und Wählergemeinschaften aus Büdingen, Hammersbach und Limeshain‘ in Anspruch. Dass sich zum Beispiel weder die CDU Hammersbach noch die FDP-Stadtverordnete Rahn-Farr in Büdingen noch Bündnis 90/Die Grünen dem inhaltsarmen Text anschließen wollten, wird großzügig unterschlagen.

Wahlkampf aus dem Schützengraben? SPD-Funktionär stänkert gegen Limeshainer Vorzeigeprojekt

Eigentlich sollte man hoffen, dass die Scharfmacher in der Limeshainer SPD aus ihrem Mega-Flop um ihr Skandal-Flugblatt zu angeblichen Schadstofflasten gelernt hätten. Statt dessen setzt der Limeshainer SPD-Kassierer nun noch eins drauf – und ätzt gegen ein bundesweit beachtetes Vorzeigeprojekt; die Sanierung eines Himbacher Baudenkmals durch ein in der BI engagiertes Architektenpaar.

Die Attacke des SPD-Kassierers und die Antwort der BI